Der Reeser Abendmarkt
Eine Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen belebt die Innenstadt nach Feierabend bis 21.30 Uhr. Sie hat sich dazu einiges einfallen lassen. Nur eines von mehreren nachahmenswerten Beispielen dafür, wie Kommunen versuchen, ihre Zentren aufzuwerten und die Händler zu unterstützen.
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Nachahmungs-Level: 💙💙💙💙💙
Ein absoluter Mehrwert für jede Stadt, die vor allem den Bürgern und lokalen Händlern zugute kommt.
Nach Geschäftsschluss und nach der Arbeit wird es oft still im Ortszentrum. Das wollte die 22.000-Einwohner-Stadt Rees am Niederrein ändern. Die Wirtschaftsförderung startete eine Aktion, die sehr gut ankommt: Bei den Menschen wie auch bei der lokalen Wirtschaft. An mehreren Donnerstagen startet ab 16 Uhr ein Feierabend-Markt. Geboten werden Essen und Trinken und Musik.
Feierabend-Markt in Rees
Angesprochen wurden gastronomische Betriebe, die bereits beim Reeser Stadtgutscheinsystem mitmachen und Hofläden, die ihre lokalen Erzeugnisse präsentieren können. “Die Anbieter wechseln und man kann sich als Interessent bei der Wirtschaftsförderung melden”, erläuterte der Sprecher der Stadt, Jörn Franken, das Konzept gegenüber KOMMUNAL. Er betonte: “Mit dem Abendmarkt erreichen wir, dass Menschen in unsere Innenstadt kommen und die Innenstadt auch als Ort der Gemeinschaft neu erleben.” Die Resonanz von Anbietern und Besuchern sei sehr positiv.
Ein Beispiel, wie ein Markt-Event in Rees abläuft: Fünf regionale Bierbrauer und ein nostalgischer Cocktail-Truck sind vor Ort. Pavillons laden zum Relaxen ein, um die Musik des Reeser Live-Trios Tessa van Straalen, Robby Drews, Stefan Belting
zu genießen. Zwei Hofläden aus dem Reeser Stadtgebiet bieten ihre Produkte an. Lamm-Burger und Lamm-Bratwurst vom Grill lockten.
Das Team eines Restaurants grillt Pulled Pork Burger und Kartoffeln. In einem Nostalgie-Bus werden Milch und Eier aus dem Reeser Stadtgebiet für die Crêpes verwendet. Das italienische Ristorante verkauft Antipasti und Wein. Der Feiermarktabend endet jeweils um 21.30 Uhr.
“Inzwischen haben wir zwei Abendmärkte an zentraler Stelle auf dem Marktplatz in Rees veranstaltet. Weil die Veranstaltungsreihe so gut angenommen wird, haben wir für das nächste Jahr drei Abendmarkt-Termine vorgesehen”, sagte der Stadtsprecher. Die Termine stünden noch nicht fest.
Martkonzert-Reihe im Sommer
Während des Sommers locken in Rees immer wieder Marktkonzerte die Menschen in die Innenstadt. Lokale und regionale Musiker unterhalten dann auf einer Bühne. Die Konzerte finden in den vier Sommermonaten von Juni bis einschließlich September sonntags statt und starten immer um 15 Uhr. Es wird kein Eintritt verlangt.
Meppen befragt Bürger zur Innenstadt
In Meppen im Landkreis Emsland (Niedersachsen) setzt die Stadt auf die Beteiligung der Bürger. Sie hat dazu aufgerufen, vom 22. August bis 18. September Gedanken, Ideen und Fragen zur Zukunft der Meppener Innenstadt abzugeben. Die Bürger können das online tun. “Ziel der Umfrage ist es, die ganz persönliche Meinung der Bürgerinnen und Bürger und ihre Anregungen zur Meppener Innenstadt abzufragen”, teilte die Stadtverwaltung mit. “Jeder und jede kann zum Beispiel direkt in einem Stadtplan einen Lieblingsort und Orte, die stören sowie Plätze mit Potential für neue Nutzungen markieren.”
Zudem sammelt die Stadt weitere Impulse zu den Themenfeldern, die beim beim Ideenfestival im Juli erarbeitetet wurden: Wo braucht es im Meppener Zentrum noch Aufenthaltsorte ohne Konsumzwang und Plätze, um sich zu treffen und zu entspannen? Wie könnten solche Plätze aussehen?
Welche Veranstaltungen/Feste könnten in der Innenstadt noch stattfinden? Und wie kann eine gebündelte Kommunikation für das blühende Meppener Stadtleben aussehen? Gefragt wird auch: Wie kann Meppen die Nähe zum Wasser besser nutzen? Wie sind wir heute und wie wollen wir morgen und übermorgen in die und innerhalb der Innenstadt unterwegs sein? Was können wir als Stadtgesellschaft noch tun, um den Klimaschutz zu stärken?
Meppen macht Stadt – Umfrage
Die Umfrage ist anonym und dauert etwa zehn Minuten, heißt es in einer Mitteilung. Die Ergebnisse fließen in den Prozess „Meppen macht Stadt“ ein. „Meppen macht Stadt“ ist ein Baustein des Projektes „Innenstadt.Labor.Meppen“.
Hüls: Ideenwettbewerb für Fußgängerzone
Die Fußgängerzone in Hüls im Kreis Recklinghausen (NRW) soll schöner und einladender werden. Zur Umgestaltung schreibt die Stadt einen landschaftsarchitektonischen Realisierungs- und Ideenwettbewerb aus. Auch die Wünsche und Anforderungen der Kinder sollen einfließen. „Ziel soll eine zukunftsorientiere Modernisierung und Aufwertung der Fußgängerzone in ihrer Funktion als Versorgungs- und Freizeitbereich sein“, so Bürgermeister Werner Arndt. Der Abteilungsleiter Kinder- und Jugendförderung im Jugendamt der Stadt Marl, Jochen Thiemann, ergänzt: „Dabei wollen wir für jede Altersgruppe eine bessere Einkaufs- und Aufenthaltsqualität schaffen.“
Was sich die Kinder und Jugendlichen vorstellen: Spielerischer, bunter, sauberer und grüner. In der Kinder- und Jugendeinrichtung WiLLmA Marl (Wohnen im Ladenlokal mit Aktion) direkt am Marktplatz gab es für die jungen Marler am Thementag „Wir bauen Hüls um“ einen Rundgang und eine Entdeckungstour im Bereich der Fußgängerzone und der
Trogemannstraße. Dabei sammelten die Kinder Eindrücke und hielten diese mit Fotos auf dem Tablet fest, schreibt die Stadt. In der Jugendeinrichtung haben die Kinder dann anhand von Kartenmaterial, Skizzen und den geschossenen Bildern ihre Eindrücke, Anforderungen und Wünsche zur Umgestaltung der Fußgängerzone und Umgebung benannt. Dabei wurde deutlich: Die Fußgängerzone ist aus Sicht der Sechs- bis Zwölfjährigen schlichtweg zu trist. Die Ideen der jungen Planerinnen und Planer reichte von Rasen statt Asphalt über bunt bemalte Wege bis hin zu mehr Spielgeräten, mehr Wasser und weniger Müll. Auch sollten die Bänke Rückenlehnen bekommen, damit es „Mama und Papa bequemer haben“. Im September wird es dann auch eine „Erwachsenenbeteiligung“ geben, kündigt die Stadt an.
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