Brandenburger Städte mit historischen Kernen suchen neue Lösungen, um Leerstand und Verödung wegen der Aufgabe von Geschäften zu verhindern. “Wir versuchen aber nicht, Einkaufszentren zu kopieren”, sagte der Bürgermeister von Beeskow (Landkreis Oder-Spree) und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen, Frank Steffen, am Freitag auf deren Jahres-Pressekonferenz. Innenstädte sollten weiter Treffpunkte und Begegnungsstätten für die Bürger sein. Er wisse jedoch, dass der traditionelle Handel es derzeit nicht leicht habe.
In Beeskow sei mittlerweile auf Anregung der jüngsten Einwohner ein Sandspielkasten auf dem Marktplatz entstanden und eine große Attraktion. Er locke viele in die Altstadt. “Die Kinder spielen und die Erwachsenen gehen einkaufen”, berichtete Steffen. Wenn der Vormieter in Geschäftsgebäuden aufgebe, zögen dort auch Dienstleister wie Physiotherapeuten, Kosmetikstudios oder Friseure ein, die viel Publikum anlockten. “Zwei neue Gaststätten eröffneten, weitere Projekte sind in der Planung.”
“Sieben leere Geschäfte konnten im vergangenen Jahr wieder mit Leben gefüllt werden”,
bilanzierte die Bürgermeisterin von Perleberg, Annett Jura. Auch neue Ideen seien dabei, an die früher gar nicht gedacht worden sei – etwa die Eröffnung von Coworking Spaces mit flexiblen Arbeitsplätzen.
Brandenburg unterstütze die Kommunen mit dem Innenstadtwettbewerb, damit die Zentren lebendig und lebenswert blieben beziehungsweise würden, sagte Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU).