© Daniel Nettesheim auf Pixabay
Autorin: Ariane Breuer
Nach Schätzungen zahlreicher Kommunen pendelt sich der Leerstand in den Innenstädten zukünftig bei 14 bis 15 Prozent ein. Die Initiative „Die Stadtretter“ setzt sich seit dem Sommer 2020 dafür ein, dass die Stadtzentren deutscher Kommunen lebendige Orte bleiben. Im Erfahrungsaustausch mit den fast 1.300 Mitgliedern aus dem Netzwerk hat sich gezeigt, dass sich dem Strukturwandel in den Innenstädten vor allem mit einem strategischen Leerstands- und Ansiedlungsmanagement begegnen lässt. Der Beitrag zeigt auf, wie Kommunen von digitalen Tools profitieren können und welche Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden müssen.
Bummeln auf der Einkaufsstraße, Stöbern im Kaufhaus, Flanieren in der Fußgängerzone: Früher war der Ausflug in die Innenstadt für viele Menschen der Höhepunkt der Woche. Doch heute – angesichts von Online-Shopping-Boom und Nachwirkungen der Corona-Pandemie – werden die Innenstädte häufig als Auslaufmodell gehandelt. Dies ist keine neue Entwicklung. Sie hat bereits vor Jahren begonnen. Die Auswirkungen der jüngeren Vergangenheit haben die negativen Effekte bloß verstärkt. Die Innenstädte müssen sich neu erfinden, um interessant zu bleiben. Oder, um wieder attraktiv zu werden. Das ist zwar leichter gesagt als getan, doch es gibt viele Möglichkeiten, die City-Lagen zu gestalten. Patentlösungen gibt es dabei aber nicht. Um die Innenstädte zukunftsfest zu machen, braucht jede Stadt ihre eigenen, auf sie zugeschnittenen Lösungen. Vielfalt ist hier ein wichtiges Stichwort. Die Innenstädte müssen wieder unverwechselbar werden. Immer gleiche Einkaufslagen mit Niederlassungen großer Filialisten, wie es sie in allen Städten gibt, locken niemanden mehr vor die Tür. Die Menschen verlangen Erlebnisse. Doch für den inhabergeführten Einzelhandel, der den Branchen-Mix bereichern könnte, sind die innerstädtischen Top-Lagen vielerorts unbezahlbar geworden.
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