Der Start ist gemacht. Am 6. Oktober 2021 fand die öffentliche Kickoff-Veranstaltung zum neuen geförderten BMWI-Projekt „Stadtlabore für Deutschland – Leerstand und Ansiedlung“ statt.
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In der Kickoff- Veranstaltung sollte der Perspektivraum geöffnet werden. Denn neue Konzepte erfordern ein neues Denken und neue Herangehensweisen. Nach einer Begrüßung durch die Leiterin der Abteilung Mittelstandspolitik im Bundeswirtschaftsministerium, Frau Dr. Sabine Hepperle, erhielten die knapp 200 Teilnehmer:innen Einblicke aus unterschiedlichen Perspektiven.
Zunächst zeigte Stephanie Brandt aus der Sicht einer Architektin in ihrem Beitrag mit dem vielsagenden Titel „Ermöglichung: Kontrollverlust“ auf, dass neue Ansätze für die innerstädtische Gestaltung auch eine neue Einstellung erfordern. Wie sind Zielgruppen mitzunehmen, wie ist gesellschaftliche Teilhabe möglich und wie müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um neue Strategien auch zuzulassen.
Im Anschluss berichtete Anita Hirsch von der Wirtschaftsförderung Ingolstadt, wie dort über eine Bürgerpartizipation auch in der Coronakrise ein Weg gefunden wurde, der nicht nur Richtung gibt, sondern zu konkreten 25 Maßnahmen führt. Unter dem Sinnbild eines gastronomischen Menürezepts wurde verdeutlicht, worauf es ankommt, wenn Stadt und Stadtquartiere aktiv und erfolgreich in die Zukunft geführt werden sollen.
Danach führte Dr. Eva Stüber (IFH KÖLN) den Dialog mit Felix Heinrichs, NRW’s jüngsten Oberbürgermeister aus der Großstadt Mönchengladbach. Es wurde deutlich: junge Macher kommen auf den Plan. Mit ehrlicher Sicht auf die örtlichen Herausforderungen und einer klaren Stellungnahme bei verschiedenen Themen gilt es Zukunft kooperativ zu meistern. Keine Ängste oder Barrieren stehen einer echten multikulturellen und multifunktionalen Stadt der Zukunft im Weg. Stattdessen den Dialog zu suchen und gemeinschaftlich neue Wege zu gehen, ist in Mönchengladbach das örtliche Credo.
In der darauffolgenden Blitzrunde wurden neue Konzepte gezeigt, die exemplarisch für die Vielzahl an Innovationen in Deutschlands Innenstädten stehen. WüLifery zeigt, wie in Würzburg ein örtlicher Lieferservice Standortattraktivität steigert. Das Aufhaus aus Ahrhaus macht deutlich, dass digital gestützt auch in kleineren Standorten eine 24/7 Erlebnis beim Einkauf möglich sein kann. Die Häselburg in Gera tritt Leerstand dadurch entgegen, indem Räumlichkeiten für Kulturzwecke genutzt werden bzw. Künstler kleine Ateliers mieten. In Ulm begegnet die Stadt dem Leerstand mit dem Verschwörhaus – einem Ort für digital affine jugendliche Menschen, die ihre gefragte Kompetenz für lokale Projekte gewinnbringend einsetzen. Ähnlich, aber mit anderem Fokus widmet sich in Dortmund LUZI, das Labor für urbane Zukunftsfragen und Innovationen der Frage, wie im Sinne der Standortattraktivität mit sozialen und wissenschaftlichen Themen lokal gepunktet werden kann. Die örtliche Initiative „Nürnberger City Werkstatt“ offenbart, wie lokal eine nachhaltige Belebung der Innenstadt möglich wird, um den Standort als Ganzes zu stärken. Die beiden Agenturen blaenk und That’s Retail zeigten zudem auf, wie klassischer Handel örtlich innovativ transformiert werden kann und dabei Leerstände und ganze Standorte aufzuwerten sind.
Die Konzepte machten deutlich, dass Vielfalt nicht nur theoretisch möglich, sondern in Deutschland in unterschiedlichsten Facetten anzutreffen ist. Das diese Vielfalt die Basis ist, um Vitalisierung örtlich zu ermöglichen, griff Eva Stüber im Anschluss auf, als das neue Projekt „Stadtlabore für Deutschland – Leerstand und Ansiedlung“ dezidierter vorgestellt wurde. Das dabei andere Wege zu gehen sind und neue Formen des Dialogs wichtig werden, sollte auch die Zusammenfassung der Kickoff-Veranstaltung verdeutlichen. Ein Graphic Recording begleitete das Event und fasste Highlights zusammen.
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