Wenn 52 Galeria-Filialen von der Bildfläche verschwinden sollen, dann drohen 52 mehr oder weniger ungenutzte Warenhäuser in der innerstädtischen Landschaft. Angeblich will die Modekette Aachener bis zu 25 Häuser einschließlich Personal übernehmen. Aber ob das klappt, ist offen. Und selbst dann blieben noch viele Immobilien, für die Vermieter nach Nachmietern suchen, Kommunen nach möglichen neuen Gewerbesteuerzahlern, Kunden und Kundinnen nach Einkaufsmöglichkeiten. Was tun?
Laut Boris Hedde, Geschäftsführer des Instituts für Handelsforschung (IFH), muss bei den Verantwortlichen ein Umdenken stattfinden: „In Deutschland ist in den Innenstädten viel zu lange vom Handel her gedacht worden, zu wenig von den Bürgerinnen und Bürgern, die in die Städte kommen sollen. Man muss die Perspektive wechseln.“ Soll heißen: keine großen reinen Handelsimmobilien, die viele nicht mehr wollen, sondern einen Mix aus verschiedenen Elementen. „Wenn ein bisheriges Warenhaus einen neuen Nutzungsmix beispielsweise aus Wohnen, Arbeiten, Handel und Gastronomie bekommt, ist das in vielen Fällen die zukunftsfähigste Lösung“, sagte jüngst Benjamin Schrödl, Partner der Beratungsgesellschaft PwC. Zugleich eine, die zwangsläufig ist, so Hedde: „Ein Mix aus mehreren Elementen ergibt sich automatisch, wenn man der Nachfrage der Menschen folgt.“