Quartiere sind für das Selbstbild der Innenstädte wichtig
Innenstädte als Lebens- und Erlebnisräume unterliegen aktuell einem großen Wandel. Dabei hängt die Attraktivität von einer bunten Mischung unterschiedlicher Funktionen ab. Eine große Rolle spielt dabei zunehmend der Quartiersgedanke.
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Das „Ükern-Viertel“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass der Quartiersgedanke Zukunft hat.
Bild: Melanie Sang-Mee Biella (links) und Kerstin
Lohmann (rechts) fühlen sich in ihrem „Ükern“ wohl.
Sie haben Citymanager Heiko Appelbaum das
Quartier jetzt nähergebracht.
Foto: privat
Das Ükern in Paderborn hat seine Wurzeln im Mittelalter
„Was in den Metropolen wie Berlin mit seinen Kiezen oder Köln, wo es Veedel mit eigenen Identitäten gibt, schon lange gelebt wird, findet zunehmend auch in kleineren Großstädten Platz“, sagt Heiko Appelbaum, Citymanager in Paderborn. In dem ostwestfälischen Oberzentrum kristallisieren sich nach und nach eigene innerstädtische Stadtteile mit einem ganz eigenen Selbstverständnis heraus. Das „Ükern-Viertel“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass der Quartiersgedanke Zukunft hat. Dabei liegen die Wurzeln des „Ükern“ im Mittelalter. Schon im 12. Jahrhundert bildeten die Bewohner ein eigenes Selbstbewusstsein aus. Als 1875 ein großer Brand das Quartier zerstörte, reichte die Anteilnahme für die Ükeraner weit über die Stadtgrenzen hinaus.
Der jüngste Schicksalsschlag traf das Ükern am 20. Mai 2022. Ein gewaltiger Tornado schlug eine rund 300 Meter breite Schneise durch die Paderborner Innenstadt – mittendrin lag das Ükernviertel.
Und die lange gelebte Solidarität half den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den Gewerbetreibenden unmittelbar: „Als das ganze Ausmaß der Katastrophe sichtbar war, strömten alle Ükeraner herbei und packten mit an“, erinnert sich Kerstin Lohmann, die in den vergangenen Jahren ein großes Netzwerk aufgebaut hat und die Quartiersentwicklung aktiv vorantreibt. Die schlimmsten Tornado-Schäden sind behoben und jetzt gilt es, die Identität des Viertels nachhaltig zu stärken und das Miteinander zu festigen. „Ein Merkmal am Ükern ist die Vielfalt in Einzelhandel und Gastronomie“, sagt Heiko Appelbaum. „Viele Menschen suchen und finden hier exklusive Angebote, die den Reiz einer Großstadt ausmachen.“
Er lobt das gelebte Miteinander, welches vielschichtig sei und eine hohe Lebensqualität zur Folge habe: „Hier gibt es versteckte Innenhöfe, die kulturell bespielt werden, einzigartige inhaberinnengeführte Läden und eine vielfältige, kleinteilige Gastronomie. Solche Sehnsuchtsorte machen ein Quartier aus und sind für Innenstädte immer wichtiger.“
Kerstin Lohmann ist selbst Inhaberin eines Ladens, der im doppelten Sinne eine Schatztruhe ist: Im „Ükernmädchen“ machen sich die Kundinnen und Kunden auf eine Entdeckungsreise und finden ein täglich wechselndes Sortiment aus den Bereichen Vintage und Second Hand. Weiterhin verantwortet Kerstin Lohmann das ebenfalls im Viertel gelegene Second-Hand-Geschäft der AWO –hier sind Sortiment und Ladengestaltung ebenfalls liebevoll zusammengestellt.
Aber auch Kultur mit einer weltweiten Ausstrahlung hat in der Nachbarschaft ein Zuhause: Die limelight Gallery erreicht mit ihren exklusiven Ausstellungen ein ausgesuchtes Publikum aus vielen Ländern und die Stadtgesellschaft gleichermaßen.
Die Grenzen des Ükernviertels sind nach Angaben der Bewohnerinnen und Bewohner fließend. Einigkeit besteht darin, dass ein Teil der für Paderborn identitätsstiftenden Paderquellen mit dazu gehört: Hier fühlten sich die Ükernmädchen und -jungen bereits im Mittelalter wohl und wussten die Besonderheiten ihres Stadtteils zu schätzen.
Werbegemeinschaft Paderborn e.V.
Tulpenweg 42
33106 Paderborn
Ansprechpartner
Kontakt:
Heiko Appelbaum (Citymanager)
Königsplatz 12
33098 Paderborn
Mobil: 0179 810 48 92
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