Stadtretter-Podcast #22

“Identität statt Image. Wie Stadtquartiere Charakter zeigen”

Hier ist Folge #22 für euch!

In dieser Folge sprechen Frank Rehme und Stefan Müller-Schleipen mit Nora Göbel und Christoph Kohl von „Vanderlicht“ über die Gestaltung und Vermarktung von Orten und Immobilien, insbesondere in Innenstädten. Im Fokus steht dabei das sogenannte Placemaking, das Orte durch emotionale, soziale und kulturelle Elemente lebendig und anziehend machen soll – mit dem Ziel, Aufenthaltsqualität und Identifikation zu schaffen. Nicht die reine Machbarkeit, sondern das Gefühl und ein gemeinsames Zielbild entscheiden über den Erfolg von Stadt- und Immobilienprojekten.

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Intro: Die Stadtretter – Der Podcast

Frank Rehme: Ja, und da sind wir heute wieder mit dem Stadtretter Podcast. Heute wieder in der ganz klassischen Besetzung. Erst mal Stefan Müller-Schleipen und ich natürlich und wir haben hier heute zwei wunderbare Gäste. Und zwar die Nora Göbel und den Christoph Kohl. Ja, ich würde sagen erst mal guten Morgen alle Hörerinnen und Hörer. Ich bin der Frank Rehme. Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit dem Thema Handel und Innenstadt und bin der Host hier von dem Podcast der Stadtretter und gehe gleich mal durch die Runde hier und wir stellen uns jetzt mal vor. Stefan, du als ja, ich sag mal, schon als Interieur dieses Podcast und natürlich auch Mitgründer der Stadtretter, ein paar Worte zu dir für die drei, vier Leute in Deutschland, die dich noch nicht kennen.

Stefan Müller-Schleipen: Ja, guten Morgen, ich freue mich, wieder dabei zu sein. Bin der Mitgründer des Stadtretter-Netzwerk, mittlerweile über 1.400 Städte und Gemeinden, die gemeinsam dran arbeiten voneinander zu lernen und neue Dinge ausprobieren. Ja, und es wird eine lockerflockige Runde, denke ich, heute Morgen.

Frank Rehme: Ja, und du kamst ja zu mir und hast gesagt: Hör mal, wir machen mal ein Podcast hochinteressant mit den Menschen von Vanderlicht. Und die haben wir jetzt hier sitzen. Und ich würde sagen, stellt euch mal vor, beginnen wir am besten mit der Nora.

Nora Göbel: Gut, ja, dann steige ich kurz ein. Ich bin hier nur der zweite Teil des kongenialen Duos. Vanderlicht macht Immobilien, Marketing, Positionierung, Aktivierung. Und ich bin hier verantwortlich für die Agenturleitung und der Kopf des Projektmanagements sozusagen im Kundenkontakt. Zusammen mit Chris.

Christoph Kohl: Genau. Ja, guten Morgen. Hallo. Ich freue mich auch, dass ich, dass wir hier uns ein bisschen vorstellen und dass wir ein bisschen über das Thema Stadt und Immobilien sprechen dürfen. Also ich bin Christoph Kohl, ich bin der Inhaber der Agentur. Ich habe die vor 20 Jahren oder 25 Jahren gegründet. Und wir machen tatsächlich schwerpunktmäßig die Gestaltung und die Vermarktung von Orten, von Plätzen, von Flächen, von Objekten und die Schnittmenge zu den Stadtrettern, kann ich jetzt schon mal sagen, ist tatsächlich die gewesen: Wir haben uns kennengelernt, der Stefan und ich, auf der Real Estate Arena. Und da war klar, es gibt ganz viel Resonanz zum Thema: Was macht Orte toll und spannend? Und wie kann man sie retten, wenn sie in Not sind? Und das ist tatsächlich auch unser Thema, eigentlich seit 20 Jahren. Also wir machen mit ganz viel Liebe Immobilien. Und ja, wir sind hier 20 Leute in Wiesbaden und haben auch teilweise kleine Büros, ich sag mal so, als Pop-Up Lösung für Projekte, die länger laufen in anderen Städten. Aber wir sind hier zu Hause in Wiesbaden, im Rhein-Main-Gebiet.

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Frank Rehme: Sehr gut. Ich habe euch ja vorher ein bisschen gestalkt, mal auf die Webseite geguckt und was ihr so tut und ich muss sagen: Respekt, was ihr da auf die Beine gestellt habt. Da sind ja Dinge dabei zum Verlieben, wo man wirklich sagt: Mensch, da möchte ich gerne arbeiten, da möchte ich gerne aufhalten. Wir haben ja ein großes Problem gerade mit dem Thema der Immobilien, so. Gerade in den Innenstädten, ich sag mal, Handel funktioniert nicht immer so wie in der Vergangenheit. Wir müssen uns mit den Immobilien etwas Neues einfallen lassen, aber nicht nur mit denen in der Innenstadt, sondern generell auch mit Umnutzung von ehemaligen Industriegebäuden und so weiter. Und was ist da eure Vorgehensweise? Oder könnt ihr vielleicht mal aus einem Projekt berichten, wo ihr dran wart, wie man am besten vorgeht bei solchen Themen?

Christoph Kohl: Ja, gerne. Also unser Ansatz kommt tatsächlich mittlerweile aus dem Placemaking. Das ist so der Überbegriff für Quartiersentwicklungsthemen, für öffentliche Plätze. Das heißt, da gibt es ganz viel Know-how und wissenschaftliche Forschung. Was macht Plätze belebt, beliebt, begehrt und bevölkert? Und das haben wir eigentlich schon viele, viele Jahre in einzelnen Objekten umgesetzt. Und mittlerweile ist es eben auch mehr auch ein Stadtraum, auch ein Quartiersthema. Und wie wir daran vorgehen, also uns ist wichtig, dass wir uns jenseits der Machbarkeit das, was die Nutzungsart angeht, das ist nicht unser Thema, das zu analysieren, das können andere besser. Wir wollen die Plätze so beliebt und begehrt machen aufgrund dessen, was wir dort an Installationen, an Markierungen, an Leben quasi reinbringen. Das heißt, wir überlegen uns: Was macht einen Platz so beliebt, dass er eben nicht nur gern gesehen wird, sondern dass man kommt und dass man auch wiederkommen möchte? Also das was, ich sag mal, immer das Todesurteil für einen Platz, für einen Ort ist: Es gibt nichts zu tun. Und das heißt, wir überlegen uns aus verschiedenen Perspektiven, wie man einen Ort so gestaltet, dass da möglichst viel passiert, dass da Menschen, dass der magnetisch wird für Menschen. Da gibt es so aus der Forschung, gibt es da sieben Bereiche, die je mehr davon quasi installiert sind, umso attraktiver wird ein Ort. Und das sind, es gibt so ein Singsang im Englischen. Es ist einmal dieses: Things to do and Places to see. Also das ist People to meet. Es ist Places to sit, Playgrounds to enjoy, Food to eat, Music to hear, Art to touch. Also es gibt bestimmte Dinge, die man dort einfach konsumieren kann, wo man Nutzungen quasi implementiert, was ein Ort einfach lebendig macht.

Nora Göbel: Und es geht immer um Aufenthaltsqualität, ums Wohlfühlen. Also wir kommen ja auch viel aus der Vermarktung eben von Büroimmobilien und da geht es immer darum: Wie fühle ich mich an diesem Platz? Welche Qualität nehme ich dort wahr und bin ich da gerne?

Stefan Mülller-Schleipen: Also das Interessante ist ja, ich habe mich, ich bin ja am weitesten von dem Thema weg, ich habe mich mit so was noch nie beschäftigt. Aber ich habe dann gemerkt, dass es totale Synergien gibt, weil wir immer feststellen bei unserer Arbeit: Die Kommunen an sich haben oft gar kein Zielbild. Da wird so ins Freie gearbeitet mit viel Elan, aber keiner weiß, was das darüber stehende Ziel ist und warum man oder wie man es schafft, die Stakeholder, ich mag das Wort nicht, aber es gibt irgendwie nichts besseres auf Deutsch, einer Stadt, gibt, alle, die Stadtgesellschaft auf ein gemeinsames Ziel zu begeistern. Und als ihr mir erzählt habt, wie ihr rangeht an solche Immobilien, an Plätze, habe ich gedacht: Mensch, das wird eigentlich extrem gut passen, weil ihr mit dem, was ihr kreiert, Marken erzeugt und Zielbilder erzeugt, die eigentlich auf vielen Plätzen stecken, mittlerweile noch, leider immer noch fehlen.

Nora Göbel: Wir fassen halt auch immer die Ideen, die es gibt, fassen wir oft in einer Geschichte zusammen oder finden so ein Dach, was sich dann über alles durchziehen kann. Und das ist in der frühen Entwicklungsphase auch oft erst mal ganz hilfreich als Zielbild für diejenigen, die an dem Ganzen arbeiten. Die vielleicht, die immer schon länger dran arbeiten als wir natürlich. Wir kommen ja nicht als erster Schritt rein. Aber wenn wir eben schon als zweiter oder dritter in frühe Entwicklungsphase kommen, dann arbeiten wir quasi im Sparing mit denjenigen, die da schon länger dran arbeiten, feilen wir nochmal an dem Produkt. Und dadurch bringt das auch die Entwickler selber nochmal voran. Und natürlich kann man dann auch viel schöner dem Außen zeigen: Wo geht es hier hin? Wie fühlt sich das später mal an?

Stefan Müller-Schleipen: Sehr schön. Genau. Ich muss das ergänzen, weil das ist genau das, was wir gerade in Burgdorf, wir haben ein Projekt in Burgdorf, feststellen: Es gibt eigentlich ganz oft viele Sachen, die sind schon da und die Leute wissen es gar nicht oder kennen es gar nicht. Und die unterschiedlichen Dinge, die so eine Stadtgesellschaft hat, Vereine, Verbände, Engagement, wie auch immer, zusammenzuführen unter einer Marke, einem Zielbild, das ist, glaube ich, extrem spannend.

Christoph Kohl: Ja, wenn wir zum Beispiel Claims entwickeln. Also wir machen, wir nennen das: Wir machen eine Positionierung. Also da schreien ja auch immer alle nach. Das ist so ein Thema, was jetzt allerdings auch die Architekten und die Restrukturierer in den Mund nehmen. Repositionierung. Wir meinen damit eine Marken-Repositionierung. Also bestimmt einfach einen, ich sage mal, einen Claim, ich sage jetzt mal ganz einfach, einen Slogan zu entwickeln und nicht um die Frage zu beantworten, mit Ja zu beantworten, braucht ein Haus ein Claim oder braucht ein Platz einen Slogan. Nein, es geht darum, ein Credo an die Wand zu schreiben, wo alle Beteiligten und auch die Bevölkerung weiß: Alles, was jetzt passiert, zahlt das auf diesem Konto ein oder nicht? Das heißt, alle kriegen dadurch so eine Richtung. Die kriegen auch einen Drive oder auch Lust auf etwas. Das heißt, es soll auch maximal motivieren, dass man eben sagt, so das Ding heißt jetzt Come to where the flavor ist, sag ich jetzt mal. Und das ist völlig egal, das muss dann nicht hinter am Haus prangen. Darum geht es nicht. Es geht nur darum, dass man tatsächlich, wie Nora eben schon gesagt hat, dem Ganzen mal einen Namen gibt oder eine, ja, dass man diese Idee formuliert, der dann danach alles folgt.

Nora Göbel: Und das befähigt ja dann auch dazu, darüber zu sprechen. Also es ist ja, glaube ich, wir erleben das ja auch in den Projekten, also wir sind gerade aktuell in Wiesbaden hier in einer großen Quartiersentwicklung am Arbeiten zusammen mit der Stadt. Und es gibt immer so ein bisschen die Angst bei denjenigen, darüber zu sprechen, weil es ja noch nicht eben das Ende ist, sondern weil man sich ja eine Entwicklung befindet und noch ganz viele Dinge sucht und untersucht. Und wenn ich aber dem Ganzen so eine Geschichte oben drüber setze oder eben diesem Claim Positionierung eine Idee formuliere, wo es hingehen soll, dann befähigt mich das auch eben über die Zwischenstände zu sprechen.

Frank Rehme: Das ist ja ein Punkt, mit dem ihr bei mir wirklich die offensten Türen eingerannt habt, nämlich mit dem Thema: Was fühlt man, wenn man dort ist? Und ich komme ja ursprünglich, bin ich von der Ausbildung der Ingenieur, also Naturwissenschaft, alles rational und so erklärbar. Und ich habe als ich dann, habe lange bei der METRO gearbeitet, habe den Innovationsbereich dort geleitet und habe Future Stores gemacht. Und als ich dann verstanden habe, wir haben in Future Stores die tollste Technologie reingepackt und haben gar nicht verstanden, warum die Leute das gar nicht so wollen. Dann habe ich mich mal langsam mit dem Thema Neuromarketing beschäftigt. Ich habe viel mit Neurowissenschaftlern zusammengearbeitet, habe die Limbic Map zum Beispiel kennengelernt, in der es um Bedürfnisse geht. Und da kam einem auch sehr schnell die Erkenntnis, dass dieses Thema Fühlen im Handel unbedingt abgedeckt werden muss. Denn wo man sich wohl fühlt, kaufen Menschen. Wo man sich wohl fühlt, bleibt man länger. Und wir wissen alle, wer länger im Laden bleibt, der kauft auch mehr. Und genau da müssen wir viel, viel mehr ran an diese Ecke. Und das fangen jetzt Gott sei Dank einige Läden an. Aber das ist wirklich so mit einer der Hauptpunkte, wo euer Skill eigentlich auch gebraucht wird.

Christoph Kohl: Ja, dazu, es gibt zwei Sachen, die ich dazu erzählen möchte. Meine Mutter hat früher immer Dinge bewundert mit dem Satz: Oh, da hat sich aber einer was dabei gedacht. Ich so: Jaaa. Ich habe dann, ich konnte das bejahen. Auch gerade ich als als Konzepter, als Denker, als Texte habe auch unheimlich viel, ich sag mal, Hirnwichse erzeugt, um dann aber irgendwann festzustellen, was wirklich wirkt, ist: Hat einer was dabei empfunden bei dem, was er tut? Hat einer was dabei gefühlt? Und ansonsten entstehen so Konstrukte, die so künstlich sind, dass sie tatsächlich auch nichts hervorrufen emotional. Und das zweite, was ich sagen möchte, ist, dass ein Ort, also alle Menschen aller Kulturen, aller Geschlechter, aller Altersklassen, wenn sie beschreiben, dass sie etwas, dass sie einen Ort schön finden oder dass sie sagen: Och du hast es aber schön. Aber hier ist es aber nett. Die Grundlage für diese Aussage ist immer: Ich fühle mich geborgen, ich fühle mich geschützt, ich fühle mich sicher. Und Sicherheit und das wissen auch, das sagt ich auch immer den Bankern zum Thema: Was ist die Entscheidung oder was ist der eigentliche Grund, ein Ding zu entscheiden? Ist das Gefühl von: Ich fühle mich sicher bei der Entscheidung. Das heißt, Sicherheit ist ein Gefühl, ist nicht die Frucht meiner Gedanken. Ich kann mich nicht entscheiden, mich sicher zu fühlen, sondern ich fühle mich entweder gut oder geil oder sicher oder nicht. Und das ist das, das ist der springende Punkt, wo dann auch, ich sage mal so unsere, wie sage ich immer, die B1 Kundschaft, die schwer entflammbaren, tatsächlich anfangen, nachzudenken und sagen: Ja, stimmt. Also der Verstand urteilt, das ist alles wunderbar. Das müssen wir auch. Aber das Gefühl entscheidet.

Frank Rehme: Absolut, da bin ich fest von überzeugt. Wir sehen ja auch in vielen Bereichen, du hast ja gerade immer, ihr habt ja gerade immer so von Plätzen gesprochen, ihr meint wahrscheinlich Orte und nicht die Plätze, die Piazzas.

Christoph Kohl: Genau.

Frank Rehme: Richtig. So und wir sehen ja in vielen Bereichen, dass Plätze geschaffen werden, wirklich die Piazzas, die designmäßig vielleicht gut gemacht sind, aber da steht nicht ein Baum. Da ist nicht ein bisschen Platz für Gastro, wo Menschen sich begegnen. Da ist nicht ein Teil von Aufenthaltsqualität. Die sehen einfach nur designt aus. Und da ist natürlich auch die Falle. Aber Stefan, du hattest noch ein Thema.

Stefan Müller-Schleipen: Ja, wir merken im Moment bei unseren Innenstadtbesuchen oder bei der Kommunikation mit unseren Stadtretter-Kommunen, dass das Thema Einsamkeit eine große Rolle spielt. Die Leute sind im digitalen Raum alle vernetzt und unterwegs, aber eigentlich sind sie alle einsam. Und dieses: Wir müssen Orte schaffen, wo man wieder anfassen, sehen, fühlen, riechen, schmecken kann. Und diese, das dann auch erzählen, dass es da was gibt, vielleicht auch was Neues zum ausprobieren, ist, glaube ich, extrem wichtig. Wir sind alle, wir fühlen uns extrem gut angebunden. Aber ich sitze gerade auch wieder im Homeoffice alleine und kommuniziere zwar mit euch, aber ich erlebe euch nicht. Ich fühle euch nicht. Und wenn wir solche Plätze gemeinsam kreieren, dann, glaube ich, haben wir einen wichtigen Schritt für die Menschen und darum geht es geht es, nicht, eigentlich nicht um die Plätze, sondern die Menschen, die diese Plätze und Orte nutzen, wieder zusammenzubringen und wieder füreinander zu begeistern. Das ist so mein das, was mich so im Moment trifft, ja.

Christoph Kohl: Ich habe, ich sage meinen Studenten, was einen Ort tatsächlich auch ausmacht als lebenswert ist, wenn ich hier durch die Taunusstraße gehe, da, wo wir unsere Agentur haben, ich gehe morgens durch die Straße und dann ruft jemand von einer Straßenseite zu anderen: Hey Wolfgang, wie geht es dir? Ja, mach’s gut, schönen Tag. Dann spürst du, du fühlst dich sofort zu Hause. Du weißt, es ist ein Ort, der immer und immer wieder frequentiert wird von Menschen, die sich kennen, die sich grüßen, die sich mögen. Und diese Art von Frequenz, macht einen Ort tatsächlich anfassbar in Anführungszeichen und im wortwörtlichen Sinne. Ich sage auch Touch, also dieses Thema Haptik. Genauso wie Einsamkeit wird auch dieses: Ich kann nichts fühlen, über die digitalen Medien ja noch mehr verstärkt. Also die Sehnsucht, etwas zu fühlen, etwas anzufassen. Und Haptik ist ein sogenannter Wahrheitssinn. Also was sich gut anfühlt, ist auch gut. Also gebt mir doch verdammt nochmal auch Dinge zum Anfassen, weil ich meine, da schwingt das Pendel schon wieder zurück, das merken wir. Also die analogen Sachen sterben nicht, um Gottes Willen, im Gegenteil. Wir erfahren eine Super Renaissance. Und weil man wird gezwungen, sich körperlich mit etwas zu beschäftigen, was einem das digitale quasi nicht mehr erlaubt. Und, aber wir wollen uns mit den Händen auch beschäftigen mit Dingen. Und das ist das Gleiche, was sich auch übertragen lässt zu dem, was du, Stefan, gerade gesagt hast, so ein Thema: Ich will die Menschen auch sozusagen anfassen. Ich will die vor mir haben.

Frank Rehme: Jetzt mal ein kurzer Hinweis in eigener Sache. Und zwar könnt ihr die Stadtretter auch unterstützen und das ohne einen Cent auszugeben, indem ihr einfach die Stadtretter weiterempfehlt, den Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunden davon erzählt, welch cooles Netzwerk das hier ist. Dann könnt ihr natürlich gerne eine Bewertung im Podcatcher eurer Wahl abgeben. Am besten natürlich immer fünf Sterne und abonniert den Newsletter. Dann seid ihr immer bestens informiert. So, jetzt geht es aber weiter.

Da sind wir ja bei so einem Punkt, den wir in vielen Umfragen auch schon mal rausbekommen haben. Wir haben ja in Mönchengladbach mal über 1.000 Jugendliche befragt, was die denn eigentlich haben wollen in den Innenstädten. Und da kam als allererstes bei raus: Orte der Begegnung praktisch. Also konsumfreie Räume, wo man ja, man sagt immer so die Räume der absichtlosen Begegnung, die da finden. Aber die kann man jetzt nicht machen, indem man einfach sagt: Wir stellen da mal ein paar Bänke hin und dann können die jungen Leute sich da hinsetzen. Und Bänke stellt man in der Stadt sowieso nicht gerne auf, weil dann kommen ja immer die Hochkommata jetzt die Penner und übernachten da. Ist ja ganz schrecklich, wie wir unsere Innenstädte teilweise da nicht auf Menschen ausrichten, sondern autogerechte Innenstadt. Und dann merken wir, wir brauchen jetzt viel, viel mehr menschengerechte Innenstädte. Und das ist ja jetzt mit einer der großen Aufgaben, die die Städte haben, nämlich die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, um Besuchsanlässe zu generieren, die jenseits vom Handel sind. Also Sonntagsanlässe, sage ich jetzt mal. Warum geht man sonntags in die Innenstadt, wenn der Handel zu hat? Und die Gründe müssen geliefert werden, auch dann durch solche Orte, wie ihr die da macht. Habt ihr denn so eine bestimmte Vorgehensweise oder Methodik, wie ihr da vorgeht? Ich sage jetzt mal, ihr seid ja dann nicht die, die sich irgendwie ein weißes Blatt nehmen und irgendwie ein Viereck malen und dann sagen: So, jetzt gucken wir, was wir daraus machen, so architekturmäßig. Sondern ihr kommt ja vom dem Thema Fühlen her. Und du hast gerade die paar Sätze da im Englischen angesprochen. How to feel, how to do und solche Sachen alle. Wie geht ihr da immer vor?

Christoph Kohl: Also es ist tatsächlich auch erst mal, den eigenen Eindruck, die eigene Impression eines Ortes zunächst mal zu erspüren. Das heißt, wir machen jetzt auch nicht irgendwie ein Angebot aus der Entfernung. Was mache ich hier an dem Haus oder was sollen wir hier machen? Sondern wir fahren hin und dann auch gerne mal zu zweit, weil jeder spürt ja anders. Und dann atmen wir sozusagen den Ort erst mal so ein und gucken mal, was gibt der uns? Also es hört sich manchmal so ein bisschen esoterisch an, wenn wir sagen: Wir fragen den Ort, was er will. Weil wir fragen uns auch energetisch, was hier fehlt? Also nehmen wir mal ein Beispiel. Wir kommen ja ein bisschen auch aus der Elementenlehre. Also wir beschäftigen uns mit den Elementen. Das hat auch ein bisschen mit Entsprechung zu tun. Welche Farben, welche Formen und so weiter. Und man kriegt schon ein Gefühl, was einem Ort für ein Element, ich sag mal, fehlt oder was möglicherweise auch im Überfluss vorhanden ist. Beispiel: Ich bin in einem, ich gehe in einen Ort rein und bin, spüre schon in der Begegnung mit dem Kunden oder mit, wenn wir da zu zweit durchgehen: Uagh, ey können wir hier wieder…? Also ich weiß nicht irgendwie, ich bin hier antriebslos oder ich bin hier, ich habe hier keinen Bock zu sein oder so. Und dann wechsle ich den Ort und plötzlich ändert sich die Stimmung und so. Ich kriege ja mit, was da passiert und ich als jemand, der hinterher auch gestalterisch Einfluss nehmen soll auf den Ort, muss natürlich analysieren oder muss verstehen: Ah, dem Ort fehlt möglicherweise Feuer, sprich Antrieb. Also was kann ich jetzt…? In welcher Kiste gucke ich jetzt mal nach, was ich da installiere? Beispiel Feuer. Natürlich Farben sind, gibt es Entsprechung. Materiell gibt es Entsprechung und ich kann einen Kamin einbauen. Also ich könnte tatsächlich reales Feuer da reinbringen. Es gibt so viele Möglichkeiten dann da für diese Energie, die diesem Ort an dieser Stelle fehlt, das auszugleichen. Das Gleiche auch wie, keine Ahnung, wenn das Luftelement fehlt. Also sprich, ich kann hier nicht klar denken, die Kommunikation scheitert. Also es sind ja Entsprechungen auf geistiger Ebene. So gibt es für jedes Element irgendwo eine Empfindung, die man wahrnehmen kann an einem Ort. Und dazu tatsächlich ist den meisten überhaupt nicht klar, welche Qualität sie dort überhaupt haben. Das heißt, den Leuten erst mal zu sagen, wie sich das hier anfühlt, von außen kommend und was man tun kann, damit es sich besser anfühlt oder damit es auch ausgeglichen ist. Das Thema Stimmung. Also ich nehme, Emotion ist ja, Stimmung ist ja ein Thema, wo wir sagen: Das ist so eine Launenthematik. Nee, es ist auch so, wie man ein Instrument stimmt. Also wie ist der Raum gestimmt? Wie soundet der? Ist das eher, zieht er mich runter oder zieht er mich rauf? Ich sage jetzt mal Dur oder Moll? Ja, wenn wir jetzt wirklich mal in dem musikalischen Bild bleiben und dieses, jeder hat eine Antenne für Stimmigkeit. Also selbst wenn du noch so unbegabt bist, Stimmigkeit nimmst du wahr oder umgekehrt Unstimmigkeit, reagierst du sofort empfindlich darauf. Jeder hat eine Antenne dafür. Und das müssen wir, das ist sozusagen das Prinzip. Wie starten wir? Wie fangen wir überhaupt an?

Stefan Müller-Schleipen: Ich sitze hier mit einem richtig breiten Grinsen im Gesicht und das sieht man leider nicht und vielleicht hört man es so ein bisschen.

Christoph Kohl: Richtig. Das kann ich bestätigen.

Stefan Müller-Schleipen: Weil Christoph, das, was du sagst, da geht mein Herz auf. Das ist genau das, was wir erleben. Wenn wir mit dem Format „die Stadtretter kommen“ in eine Stadt kommen, dann machen wir das Gleiche: Wir fühlen uns mal in so eine Stadt rein. Wir gucken, was gibt’s? Was kann man verstärken? Was verstehen wir nicht? Und deswegen passt ihr auch so gut zu uns, da hat auch die Chemie vom ersten Moment gestimmt.

Christoph Kohl: Stimmt, ja.

Stefan Müller-Schleipen: Weil ihr die gleiche Vorgehensweise habt und dann Sachen verstärkt oder vielleicht auch mitbringt, die es an so einem Ort noch nicht gibt. Man fragt sich dann oft: Warum hat das keiner gesehen? Weil die Menschen, die dort leben, oft blind sind. In der eigenen Wohnung bist du oft am nachlässigsten, weil du die Sachen jeden Tag siehst und aufhörst, irgendwann Dinge so zu sehen, wie sie ein Besucher sieht, der das erste Mal in deine Wohnung kommt.

Nora Göbel: Tatsächlich ist das so.

Stefan Müller-Schleipen: Fantastisch! Ich bin ein großer Fan von euch, toll.

Nora Göbel: Ja, also dieses von außen kommen, das erleben wir halt auch immer wieder. Also man kommt von außen irgendwo rein und dann fällt einem gleich auf, keine Ahnung, jetzt im Bild, hier fehlt der Lichtschalter oder so was. Und man könnte ja auch sagen: Wenn jetzt hier die Wiesbadener nach Herzogenaurach kommen, keine Ahnung, die haben ja keine Ahnung, die wissen ja gar nicht, was hier los ist, was hier die Probleme sind, was die Geschichte ist, die kennen sich ja gar nicht aus. Aber es ist eben genau unser Vorteil, mit dieser Naivität, in Anführungszeichen, auf den Ort zu schauen und dann relativ leicht Sachen zu identifizieren, wo dann die, die dort sitzen, sagen: Ja stimmt, habt ja völlig recht. Aber man hat sich eben an die Glühbirne an der Decke ohne Lampenschirm gewöhnt in der eigenen Wohnung und sieht es gar nicht mehr.

Christoph Kohl: Ja dazu, es gibt so ein Beispiel, was ich auch meinen Studenten gerne zeige, Köln-Chorweiler, da gibt es ein Einkaufszentrum, da willst du nicht tot über dem Zaun hängen. Da denkst du dir: Ey sag mal, das geht doch überhaupt gar nicht! Und trotzdem ist das Ding frequentiert ohne Ende. Klar, es ist ein Nahversorger, aber die Leute sehen da gar nicht mehr, wie es da aussieht, um Gottes willen. Und die sagen dann: Ja ich glaube, wir brauchen hier mal irgendwie ein neues Schild. Ich so: Ihr habt ganz andere Sorgen als ein neues Schild. Also ich meine, wenn die jetzt einen Nachmieter suchen, also sprich, die wollen da eine Fläche neu vermieten, der kommt zum ersten Mal dahin, das ist nicht ein Nachbar, der da jeden Tag einkauft und nichts mehr sieht. Und der denkt sich: Um Gottes, Ich geh hier im Leben nicht rein! Also das heißt, der Blick von außen ist erst mal auf eine Sache drauf, man gewöhnt sich wirklich an ganz viel. Und umgekehrt ist es so für jemanden, der zum ersten Mal an einen Ort kommt, ist sehr picky, der achtet auf alles. Und da sage ich immer auch: Räumt zumindest mal auf, weil Scheiße wegdenken kann sich keiner. Es fehlt ja von vielen an Vorstellungsvermögen auf einem freien Feld. Oh, hier kann man das machen, oh, ich kann mir da alles möglich vorstellen. Aber sich Mist wegzudenken, wie zum Beispiel in einer, ich sag mal, leerstehenden Immobilie. Es riecht nach altem Teppich, die Fenster sind nicht geputzt, der Rasen ist nicht gemäht und die dritte, jede dritte Glühbirne geht nicht. Come on!

Nora Göbel: Und es stehen noch so ein paar tote Pflanzen rundherum.

Christoph Kohl: Oh, ja! Hydrokultur, zwei Jahre nicht gepflegt, das sieht super aus.

Frank Rehme: Sehen wir immer wieder. Also ich würde euch ganz gerne mal in meine Heimatstadt hier Düsseldorf einladen.

Christoph Kohl: Unbedingt.

Frank Rehme: Wir haben da nämlich auch so ein Phänomen. Und zwar haben wir ja die Königsallee an der Tiffany, Hermès, Gucci und wie sie alle heißen sind. Aber meiner Meinung nach eine der Straßen, wo man sich nicht wohl fühlt. Also die lebt momentan von den Marken, die dort sind. Aber ganz krasse Problematik mit dem Autoverkehr dort. Und die Interessengemeinschaft, die will unbedingt daran festhalten, dass man dort mit dem Auto reinfahren kann, wobei das nur aus Stau besteht und zugeparkt ist. Und ein paar Meter weiter ist vor Jahren der Kö-Bogen entstanden.

Christoph Kohl: Ja.

Frank Rehme: Und der Kö-Bogen, der hat ganz tolle Architekten angezogen, einmal den Liebeskind, Ingenhoven und so. Und die haben auf einmal genau in dieses Thema „Wie fühle ich mich wohl?“ da gemacht. Der Ingenhoven hat da eine Fassade mit Tausenden von Bäumen bepflanzt und hat dieses Tal da gemacht, an dem sich unheimlich gern Leute aufhalten. Man kann natürlich immer alles irgendwo besser machen, aber das ist schon mal ein Riesenschritt gegenüber dem, was auf der anderen Seite der Kö ist und warum sich da so viele nicht dann auch inspirieren lassen zu sagen: Okay, das wollen wir jetzt hier auch haben. Da wird gerade gebaut neu, eine Commerzbank wird da umgebaut. Und dann war im Einzelhandelsausschuss, hat der Bauherr vorgestellt sein Konzept und hat dann gesagt: Okay, so und so wird das. Und dann hat er gesagt: Ich habe aber mal ein bisschen weiter gedacht. Und auf der Kö gibt es ja diesen Kögraben, diesen Wassergraben. Und dann hat er ein Foto eingeblendet von vor 80 Jahren, da sah das schon genauso aus und hat gesagt: Andere Städte würden für so einen Graben würden die töten, wenn die sowas hätten. Und dann haben die da Bilder gezeigt, die sie sich haben einfallen lassen, wie man den viel, viel mehr ins Stadtbild einbezieht, also nicht eingezäunt und bitte nicht reingehen, sondern Stufen runter und Sitzplätze und solche Sachen alle und das war unfassbar gut. Aber dieses, das ist da noch nicht angekommen, dieses Thema: Wie fühlt man sich auf dieser Straße? Man glaubt, dass die großen Marken eigentlich ausreichen und dass da die Poser mit ihren Ferraris bis davor fahren können. Und die Zeiten sind vorbei. Ich kriege viele Internationale, die kommen hierhin, die sagen: Wir haben jetzt gedacht, Gott weiß, was hier Königsallee ist. Und dann haben wir diese Problematik mit dem Autoverkehr und es ist eine autozentrierte Straße. Und alle die, die wir sind, wir fahren gerne nach Italien, sitzen gerne auf Piazzas, wo keine Autos fahren, wo viel Gastro ist, wo Begegnung ist und solche Sachen alle und das sollten wir auch eigentlich viel, viel mehr dann dort auch implementieren.

Christoph Kohl: Ja, es ist tatsächlich so, dass dieses Thema Streetlife immer wichtiger wird, also in Bezug auf Menschen, was wir in den Büroimmobilien mittlerweile mitkriegen, selber initiieren, aber auch selber schon, also auch selbst von Kundenseite ist das Bewusstsein da schon, die Erdgeschossflächen zu öffnen, der Nachbarschaft zu öffnen. Das heißt, auch die Orte transparenter zu machen, nicht so ein hermetisches Haus, wo 20 Jahre keiner weiß, wer da eigentlich drin ist, weil da auch nie einer reinkommt, außer du bist da Mieter und da sich mehr zu öffnen, mehr in die, also die Erdgeschossflächen, die wir aus der Marketing-Sicht sowieso immer für am wichtigsten hielten, sowohl als Autofahrer als auch als Fußgänger schaust du ja hauptsächlich eben geradeaus und nicht nach oben: Was ist denn da oben am Haus? Und rein gestalterisch, dass man da was macht und diese Offenheit spielt, also zahlt auf das gleiche Konto ein, wie das, was du gerade sagst zum Thema: Lass doch mal auf der Straße wieder was passieren, wo Menschen sich begegnen und sich gerne aufhalten.

Nora Göbel: Und dann öffnen sich ganz neue Räume. Also dadurch gibt es plötzlich Durchwegungen, das haben wir jetzt in verschiedenen Städten gehabt, Münster, Hamburg und so weiter, so Ansätze davon, wie plötzlich es wieder Durchgänge gibt, eben dadurch, dass sich Gebäude öffnen, die seit zig Jahren gar keinem mehr bekannt sind. Wo man wirklich den Leuten erst wieder beibringen muss: Hier geht es auch zum Bahnhof, du musst dich mehr außen rum, ja? Also dadurch ist Stadt ganz, ja, wird die Stadt wieder freundlicher und mehr eine Stadt der Leute, die dort wohnen.

Christoph Kohl: Wir haben jetzt zum Beispiel das Thema… okay…

Frank Rehme: Nee, gut, red ruhig aus. Red ruhig aus.

Christoph Kohl: Das Gruner + Jahr Gebäude in Hamburg als Beispiel, was Tishman Speyer gekauft hat unter der Bedingung der Stadt Hamburg, dass die Zuwägung zwischen dem Baumwall, also zwischen Hafen, zwischen Elbphilharmonie und Michel wieder möglich ist. Das heißt, dass da wieder Passage ist, dass da wieder Transfer stattfindet. Da führt zwar jetzt auch ein schmaler Weg von der Elbphilharmonie zur Michelwiese, aber das soll deutlich mehr wieder eine wirklich für alle sichtbare Durchwägung sein.

Frank Rehme: Ja, so ein Magnetcharakter auch dabei, ne?

Christoph Kohl: Genau.

Frank Rehme: So, zum Abschluss habe ich mal noch eine Frage, die mich von Anfang an schon mit beschäftigt: Wo kommt der Name Vanderlicht her?

Christoph Kohl: Ach du liebes bisschen. Ja, wir sind ja die Schuster mit den schlechten Schuhen, was das angeht, für sich selber irgendwie was zu kreieren oder Design oder Name. Also haben wir uns das überlegt, das lassen wir jemand anders machen und ich glaube, dass im Briefing mit einem befreundeten Kollegen, der, die Information rüber kam, dass wir uns ein bisschen mit dem germanischen Pantheon so ein bisschen angefreundet haben und irgendwie kam es dazu, dass der Name Baldur Vanderlicht plötzlich auf dem Tisch lag. Was ja erstmal klingt wie so ein, entweder wie so ein holländischer Drogenbaron oder so ein ehemaliger Landadel aus, keine Ahnung. Wir haben dann allerdings auch Schwierigkeiten, also Baldur ist der germanische Sonnengott, davon mal abgesehen, das war für uns ein schönes Vorbild, so wenn man so danach strebt, möglichst lichtvoll und rein zu handeln. Also alles, was man diesem Gott zuspricht und dieses Vanderlicht, was das ja nochmal verstärkt, war tatsächlich dann der Name, der eintragungsfähig war, als ein Wort und das klingt ja so ein bisschen wie Vanderbilt, also wie Rockefeller, also klingt einfach auch sehr wohlhabend, die berühmten Vanderbilts aus Amerika, also wir haben uns dann damit sehr angefreundet mit dem Namen.

Frank Rehme: Ja, also der hat bei mir auch Positives ausgelöst, muss ich gleich sagen dazu. Fand ich gut, aber interessant.

Nora Göbel: Es ist auch schon gut darin, Licht in dunkle, ausweglose Situationen zu bringen, so zu sagen.

Frank Rehme: Genau.

Nora Göbel: Dann wird es ein bisschen heller zumindest.

Christoph Kohl: Ja, das wird mir auch immer gerne nachgesagt: Ach Chris, wenn du reinkommst, gehts Licht an. Ja, nee, das ist auch der Sinn. Genau.

Stefan Müller-Schleipen: Ja, das kann ich bestätigen und ich habe selten so lachend und erfreut hier vor dem Mikrofon gesessen, weil ich bin begeistert von dem, was ihr macht und ich glaube, gemeinsam können wir uns noch viel besser den Themen widmen, wieder dieses Leben, das analoge Leben vielleicht auch ein bisschen in die Innenstädte zu bringen. Ihr macht mir viel Spaß, ich hoffe, euch hat es auch viel Spaß gemacht. Danke Frank, du bist wie immer im Thema On Top, ja, vorn dabei, also freue mich mit euch zusammen zu arbeiten, macht wirklich Spaß, Dankeschön.

Frank Rehme: Okay.

Christoph Kohl: Ja, Danke auch von unserer Seite. Ja, super, hat Spaß gemacht.

Frank Rehme: Dann sage ich Ciao, bis zum nächsten Mal.

Outro: Die Stadtretter – Der Podcast

Intro: Die Stadtretter – Der Podcast 

Frank Rehme: Ja, da ist wieder eine neue Folge des Stadtretter Podcast. Heute mit einem Thema, was wir schon öfters mal besprochen haben und zwar: Wie finde ich mich in meiner Stadt zurecht? Und da habe ich jetzt zwei Experten hier wieder am Telefon. Einmal den ja, ich sag mal, Podcast Dauergast, weil er eben halt auch Gründer der Stadtretter ist, den Stefan Müller-Schleipen und den Sascha Lübben von GO!LOCA. Ja, erst mal herzlichen Guten Morgen euch allen.

Stefan Müller-Schleipen: Guten Morgen, Frank. Wir freuen uns, dabei zu sein.

Sascha Lübben: Guten Morgen.

Frank Rehme: Ja und für die, die uns noch nicht kennen: Ich bin Frank Rehme, beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit dem Thema Handel und Innenstädte und begleite diesen Podcast jetzt schon von Anfang an. Und ich reiche mal gleich rüber an den Stefan, der auch genauso lange schon diesen Podcast hier mit begleitet.

Stefan Müller-Schleipen: Ja von Anfang an eigentlich. Guten Morgen, Frank. Ich bin Mitgründer des Stadtretter Netzwerks. Mittlerweile haben wir die 1400er Marke geknackt, also 1.400 Städte und Gemeinden, die sich bei uns engagieren und voneinander lernen wollen und immer gucken, was gibt es Neues im Bereich Digitalisierung, Innenstadt, Attraktivierung und und und. Und ich freue mich auf das Format heute.

Frank Rehme: Ja, dann gehen wir sofort weiter zum Sascha.

Sascha Lübben: Ja, schönen guten Morgen. Sascha Lübben von GO!LOCA. Ich freue mich auch sehr, dabei zu sein und die Möglichkeit zu haben, mich vorzustellen und meine Idee vorzustellen, um einfach den Handel und die Gastronomie in den Städten zu unterstützen.

Frank Rehme: So. Ja, wunderbar. Und da sind wir auch eigentlich auch schon beim Thema. Wir sehen ja in vielen Bereichen, dass genau diese Unterstützung an vielen Ecken ja auch gefragt ist. Und Sascha, dann berichte doch mal, was so dein Urinstinkt, dein ja, ich sag mal, dein Tipping Point war, wo du gesagt hast: Da muss ich jetzt was tun. Und wie du diese Idee weiterentwickelt hast? Und vor allen Dingen auch seit wann das Ganze so losgegangen ist?